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  • AutorenbildAndreas Laue

Der Pulk - ein treuer Begleiter



Zweck

Pulken (oder Pulkas) sind Lastenschlitten aus Skandinavien, welche zur Beförderung von Gepäck, Material, Brennholz, etc, aber auch zum Transport von Verletzten im Winter dienen. Sie können von Mensch wie Hund gezogen werden. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Materialien. Heutzutage werden sie vorwiegend aus Kunststoff (GFK) und für Expeditionszwecke auch aus Kevlar gefertigt. Einer der führenden Hersteller aus Schweden produziert seine Pulken seit einiger Zeit wieder ausschließlich aus Holz.


Für den Einsatz bei geschlossener Schneedecke bieten sie dem Winterwanderer gerade bei längeren Touren viele Vorteile. Durch ihre wannenartige Form lässt sie sich leicht über den Schnee ziehen. Die Zulademenge entspricht etwa dem anderthalb bis zweifachen Gesamtgewicht eines Trekkingrucksackes. Somit kann relativ komfortabel die im Winter erforderliche und umfangreichere Ausrüstung mit sich geführt werden, ohne unter der Last des Gewichtes bei entsprechenden Schneeverhältnissen zu tief einzusinken.

Kleinere Ausführungen können zudem recht problemlos in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgeführt werden.


Anwendung und Varianten

Die Größe und Länge der Pulken variieren i.d.R. zwischen 120 und 200 cm. Kürzere Modelle reichen für den gemäßigten Einsatz meist aus, sind wendiger beim Abfahren mit Ski im Buschland oder dichtem Wald. Längere Modelle hingegen werden für ausgedehnte Touren oder Expeditionen eingesetzt und bieten neben der höheren Zulademöglichkeit eine gute Sicherheitsreserve für den Wanderer in vegetationsfreiem Gelände bei Schneesturm.

Für das Führen einer Pulka bieten sich verschiedene Varianten an, die von der Länge der Tour, der Anzahl der Teilnehmer und den Geländeverhältnissen abhängig gemacht werden sollten.

Zwei gemeinsam reisende Personen können z. Bsp. eine große Pulka zu zweit ziehen/schieben oder unabhängig voneinander zwei kleine Modelle ziehen. Ebenso gut kann eine Pulka für zwei Personen mit einem speziellen Zuggestänge (Einspanner) versehen und durch einen Hund gezogen werden, während die beiden Wanderer zusätzlich im Rucksack leichtes Gepäck transportieren. Hierbei kommen die inzwischen fast in Vergessenheit geratenen Außengestellrucksäcke voll zum Tragen. Sie bieten unterwegs zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten für den Transport, da der Außenrahmen ohne den Packsack das Zuggeschirr des Wanderers für die Pulka ersetzt und im Bedarfsfall weitere oder ersatzweise Möglichkeiten zum Transportieren bietet.

Das Ziehen der Pulka erfolgt mittels eines Zuggestänges, einer Art Deichsel, welche entweder an einem Rahmengestell mit Einhängemöglichkeit oder an einem Geschirr am Wanderer selbst, fixiert werden. Beide Varianten sind derartig ausgelegt, dass die Kraftübertragung gleichmäßig auf Becken und Oberkörper erfolgt. Die Einspänner bestehen heute überwiegend aus Glasfieber und Aluminium und sind teilweise in der Mitte klappbar, was besonders bei der An- und Abreise vorteilhaft ist.

Einige Gestängesysteme sind am Zugpunkt mit jeweils einer Feder versehen. Dieser vermeintliche „Luxus" erleichtert besonders auf Pappschnee bzw. Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt das Anziehen der beladenen Pulka.

Speziell in Skandinavien werden Pulken für Winterwanderungen, Skitouren und Expeditionen angewendet und es gibt auch Sondermodelle, die für die Mitnahme von Kleinkindern konzipiert sind. Als Krönung des Pulkaeinsatzes kann man das Lenken eines Hundeschlittengespannes betrachten, welches aber eine gewisse Übung bzw. einen Kurs vor Ort erfordert.


Hersteller

Die heute am Markt befindlichen Modelle stammen größtenteils aus Skandinavien und bieten ein breites Sortiment von der Einsteigerklasse über semiprofessionelle Anwendung bis zu Expeditionen in der Arktis und Antarktis an.

Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an Robustheit und Zuverlässigkeit aus.

Die bekanntesten Hersteller sind Fjellpulken und Acapulka aus Norwegen sowie die Firma Segebaden aus Schweden.






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